Wie gelingen Portraitfotos?“ 

Eine der schwierigsten Aufgaben, aber auch eine der Interessantesten: Wie gelingen Portraitfotos?

Beim Portrait geht es nur um die eine Frage: „Gefällt das Bild dem Fotografierten?“

Niemanden interessiert, mit welcher Kamera, welchem Objektiv, welchem Licht fotografiert wurde. Jeder will sich auf seinem Bild gefallen. Mehr dazu auch in Die passende Kleidung

Durch meine über 30-jährige Erfahrung habe ich ein paar Tipps für euch:

  • Die meisten Menschen wollen sich nicht so gerne fotografieren lassen. Darum ist es das Wichtigste, für sie eine „Wohlfühlsituation“ zu schaffen (ruhige Location mit leichter Hintergrundmusik hat sich sehr bewährt).
  • Es ist besser, wenn das Model nicht nur verloren vor dem ausgewählten Hintergrund  positioniert wird, sondern sie/er sitzt auf einer Couch oder entspannt auf einem Sessel, lehnt an der Wand, etc. Das Problem mit „Ich weiß nicht, was ich mit meinen Händen tun soll“ fällt da schon weg.
  • Wichtig ist, gerade zu Beginn des Shootings ganz klar zu sagen, was das Model genau machen soll, um die anfängliche Unsicherheit zu nehmen. Das alles soll sehr entspannt und sehr freundlich geschehen!
  • Die Haare sind ein sehr wichtiger Aspekt – ein großer Spiegel im Studio hilft da ungemein!
  • Objektive mit verschiedenen Brennweiten verwenden – wird ein Portrait mit einem Normalobjektiv (50mm)  fotografiert, dann wirkt das ganz anders als mit einem Tele (200mm). Wertvolle Infos dazu habe ich auch im Beitrag Die richtige Kamera.
  • Die Kameraposition während des Shootings verändern – viele gute Portraitaufnahmen wirken spannender, wenn man von einer Leiter aus fotografiert. Bitte verschiedenste Perspektiven probieren.
  • Den Auslöser lieber öfter betätigen, da gerade bei Portraits kleinste Regungen z.B. der Augen und des Mundes große Auswirkungen haben
  • Muss das Bild symmetrisch aufgebaut sein? Auch beim Portrait kann der „Goldene Schnitt“ und die „Drittelregelung“ funktionieren.
  • Diagonaler Linienverlauf bringt Leben ins Bild – meist reicht eine leichte Drehung des Oberkörpers schon aus.
  • Selektive Schärfe verwenden – muss alles im Bild scharf sein? Durch eine offene Blende kann die gewünschte Schärfenebene definiert werden.
  • Bei Aufnahmen im Freien die Mittagszeit bei Sonnenschein meiden – in der Früh und am Abend ist das Licht weicher (sonst würde ich den Schatten bevorzugen).